Comeback geglückt: Tilo und Barbara Kornak

Zuletzt aktualisiert: Mittwoch, 10. Dezember 2014 Geschrieben von Barbara Kornak
Wie geht es einem Paar, das nach einer gefühlten Ewigkeit Turnierabstinenz wieder ins Turniergeschehen einsteigt?kornak-comeback Diese Frage haben wir uns oft gestellt, bevor es nun nach vierzehn Jahren Babypause wieder los gehen sollte. Vor genau einem Jahr hatten wir das Gefühl, dass wir unsere drei Kinder (9, 11 und 13 Jahre) nun regelmäßig mindestens einmal pro Woche allein Zuhause lassen können. Zunächst mussten wir aber feststellen, dass sich in den Jahren sowohl der Tanzstil als auch die Kleidung ganz schön verändert haben – man, sind wir alt geworden!

Na ja, früher Hauptgruppe II heißen wir nun ja auch SENIOREN und tanzen selbst dort nun in II. Dass wir nicht nur unsere Spritzigkeit, sondern auch unsere Muskelkraft verloren hatten, ließen uns unsere nicht mehr vorhandenen Muskeln schon nach den ersten Trainingseinheiten spüren. Doch selbst mit dem Gefühl, alles früher Gelernte vergessen zu haben, kehrte der frühere Spaß am Tanzen sofort zurück – nein, er ist größer als früher, denn im Gegensatz zu früher ist uns die Zeit nun noch viel kostbarer und da sollte man die Zeit nicht mit Dingen verschwenden, die einem keinen Spaß machen.

Natürlich trugen auch der sehr nette Empfang im neuen Verein Club Saltatio als auch das nette Trainerpaar Betty und Gerwin Biedermann dazu bei, dass wir noch manches „Kindermanagement“ in Kauf genommen hatten, bis es nun endlich soweit war: Unser erstes Turnier nach der Babypause stand bevor. Wo stehen wir wohl mit unserer derzeitigen Leistung? Werden wir nach dem Turnier erst noch wieder etliche Trainingseinheiten absolvieren müssen, bevor wir uns erneut in der Öffentlichkeit blicken lassen können? Oder haben wir bereits ein Niveau, das sich sehen lassen kann? Trotz all dieser Überlegungen haben wir uns vorgenommen – gereift wie wir sind – im Wesentlichen nur Spaß haben zu wollen. Wir wollen unseren Stiefel runter tanzen und uns und dem Publikum soviel Freude bereiten, wie irgend möglich.

Nun kam der Tag und unsere Kinder haben wir vorsorglich mit Oma ins Weihnachtsmärchen geschickt, um nicht noch von dieser Seite nervös zu werden. Das Schminken und Stylen war dann schon ein wenig wie in alten Zeiten. Im Saal des Casino Oberalsters angekommen, wehte uns gleich der aufregende Wind eines Tanzturniers entgegen und sowohl Freude als auch Aufregung stiegen. Turniermusik, schöne Kleider und klatschende Zuschauer taten ein Übriges dazu. Als wir dann die Tanzfläche zu unserem ersten Tanz betreten durften, war es nur noch schöner. Wir genossen die Musik, die uns Beifall klatschenden Zuschauer und hofften, eines der zwölf Paare sein zu dürfen, die noch eine Endrunde mittanzen dürfen – es wurde uns dieses Geschenk dann auch gemacht! Als wir dann nach dem Langsamen Walzer die erste offene Wertung sahen, trauten wir unseren Augen nicht, denn drei der fünf Wertungsrichter hatten uns eine 1 gegeben, beim anschließenden Tango waren es dann gar vier! Ob mangelnder Kondition oder technischer Unausgereiftheit zuzuschreiben, erhielten wir dann zwar im Wiener Walzer noch den ersten Platz, doch wegen der Punkteverteilung bei den anderen Paaren, reichte es am Ende „nur“ zu Platz 2. Mit solch einer tollen Platzierung hatten wir wirklich nicht gerechnet und können zu der anfangs gestellten Frage nur sagen: „Nach solch einem schönen Turnier und Ausgang ist es eine große Freude, diese Abstinenz überwunden zu haben und mit einem so schönen gemeinsamen Hobby wieder auf Turniere gehen zu können.“