Harte Zeiten – Zweites Turnier des Standard-A-Teams in Bernau
Wie sagt man so schön: Das Leben ist kein Wunschkonzert. Am 27.01.2018 in Bernau, auf dem 2. Turnier der 1. Bundesliga Standard, bekam unsere A-Formation dies ein weiteres Mal schmerzlich zu spüren. Nach den Ausnahmeerfolgen in der 2. Bundesliga, dem grandiosen Aufstieg und dem 6. Platz auf der Deutschen Meisterschaft ist es jetzt definitiv vorbei mit Kuschel-Rock.
Wir erinnern uns: Platz 8 vor zwei Wochen beim Saisonauftaktturnier in Ludwigsburg – und alle hofften wir, dass dieser Dämpfer nur ein einmaliger Einbruch war. Seitdem hat das Team, trotz deutlicher erhöhter Krankenstatistik (bedingt durch Zahn-OP und Fieberschübe bis hin zur Mandelentzündung), fleißig trainiert und unerschütterlich motiviert an sich gearbeitet. Entsprechend frohen Mutes wurde am Samstagmorgen der Bus Richtung Bernau bestiegen – angriffslustig und kampfbereit. Nach einer unsauberen Stellprobe, einem Bissen vom perfekt gelungenen Glückstiramisu à la Kapitän Jan und einem optimal gelosten 5. Startplatz (wie bei der DM) standen traditionell alle Zeichen auf Aufschwung.
Die Vorrunde lief rund und auch von der Botschaft, dass es, wie in Ludwigsburg, ein kleines Finale mit drei Mannschaften geben, an dem auch Hamburg teilnehmen würde, sorgte für keine Verunsicherung. Um musikalisch zu bleiben: in der 1. Liga werden halt andere Saiten aufgezogen. Und großes Finale war zwar Wunsch, doch nicht mehr Priorität. Jetzt hieß es nochmal online sein, Power zeigen - Hier spielt die Musik! Die folgende Finalrunde war noch einmal eine Steigerung zur Vorrunde (und vergleichsweise sogar deutlich stärker als die Durchgänge auf der DM). Da Hamburg an dritter Stelle tanzte, ging es direkt zur Urteilsverkündung vors Wertungsgericht. Und das Team wurde nicht lang zappeln gelassen: ein glatter 8. Platz. Kurzer Schock. Ernüchterung. Was war schiefgelaufen?
Zurück in der Kabine folgte ein kurzes Feedback der Trainer. Größere Patzer waren nicht aufgefallen, Energie war da, auch das Publikum zeigte Begeisterung. Vielleicht treffen wir bei den Wertungsrichtern einfach nicht den richtigen Ton? Der Rückschlag traf die Tänzer nicht so unerwartet wie vor zwei Wochen, war deshalb aber leider nicht weniger bitter. Und am Ende des Turniertages blieb nur Ratlosigkeit. Doch gefeiert wurde trotzdem, denn die Leistung und der Turniertag insgesamt waren kein Grund den Kopf hängen zu lassen. Außerdem lockte eine spontane Party in der Nebenkabine nach dem Duschen und die Hamburger sorgten, inmitten der anderen feierlaunigen Teams, für beste Stimmung, die sich auch auf der Busrückfahrt hielt.
Schon wenige Stunden später fand sich das Team ausgeschlafen zum sonntäglichen Training wieder zusammen. Die Aufnahme des Finaldurchgangs vom Vortag wurde gemeinsam angeschaut, doch nicht mehr im Details analysiert. Warum? Große Fehler gab es nicht, kleine Wackler waren schnell zur Kenntnis genommen and the rest was silence... Doch wer denkt das Team hätte sich jetzt dem Trauerblues verschrieben, der irrt! Das Feedback von Trainerin Dani am Sonntag fasste passend zusammen: „Wir werden uns nicht kampflos geschlagen geben!“ Und natürlich gibt es immer reichlich Baustellen an denen weiter gearbeitet werden kann.
Zwar sind die Tage vorbei in denen wir die erste Geige gespielt haben, aber die ersten Plätze sind es auch nicht mit denen wir uns messen wollen. Auch nach diesem Sturz kommt es darauf an wieder aufzustehen, den Glitzer-Lockenwickler zurecht zu rücken und den drei restlichen Ligaturnieren ungebrochen entschlossen entgegen zu blicken. Immer noch DAS Team. Immer noch 1. Liga. Und wenn wir gehen, dann mit Pauken und Trompeten!