Hamburger Abschied aus der 1. Bundesliga der Standard-Formationen
Mit einem Turnierabstand von nur zwei Wochen kann so eine Formationssaison ruck zuck vorbei sein. So endete für die acht aktuellen Erstligateams am Samstag, den 10.03.2018, bereits die 1. Bundesliga Standard 2018 in der Braunschweiger Volkswagenarena. Für das Saltatio Standard-A-Team bedeutete dies: ein letztes Mal mit Elvis das Parkett zum Glühen zu bringen und ein (vorerst) letztes Mal glamouröses Erstligafeeling in einer gut besuchten und wunderschön hergerichteten Turnierhalle zu genießen.
Ausrichter Braunschweig hatte am vergangenen Samstag zu einem letzten Tänzchen eingeladen und die anderen sieben Erstligisten sind diesem Ruf gern gefolgt. Auch Hamburg freute sich auf diese letzten Durchgänge mit Musiklegende Elvis, genoss noch einmal die nostalgische Momente im Rock’n’Roll-Feeling und sagte dem King, der sie nun zwei Saisons begleitete hatte, schließlich Lebewohl.
Eine echte Besonderheit dieses Abschlussturniers war vor allem die erstmalige Erprobung des sogenannten AJS (Absolute Judging System) 3.0 in der Bundesliga. Bisher kam dieses Wertungssystem nur auf den Deutschen Meisterschaften zur Anwendung. Es wurden von den Wertungsrichtern diesmal also nicht, wie üblich, die angedachten Platzierungen präsentiert, sondern nach Punkten in vier unterschiedlichen Wertungsgebieten eine Geamtpunktzahl ermittelt, die von den Mannschaften direkt im Anschluss an ihren Finaldurchgang in der „Kiss and Cry Area“ entgegengenommen wurde.
Hamburg tanzte in einem bereits vorab auf vier Mannschaften festgelegten, kleinen Finale und zeigte, nach einer noch nervös scheinenden Vorrunde, einen druckvollen und vom Publikum fleißig beklatschten, letzten Durchgang. Am Platz als Ligaschlusslicht war leider nicht mehr zu rütteln und Hamburg belegte mit einer Gesamtwertung von 24,188 Punkten erneut den 8. Platz.
Trotzdem waren die Hamburger Tänzer wie üblich in bester Stimmung und ließen sich Ihren Turnierabschluss weder durch das Ergebnis, noch den etwas problematischen Duschverhältnissen vor Ort verhageln. Kaum war die Schuhcreme aus den Haaren gewaschen und Turnierkleid, Frack und Taschen im Bus verstaut, machten die Tänzer noch für eine kurze Feiersession die offiziell Braunschweiger Aftershowparty unsicher und brachten die Stimmung dort erst richtig in Gang.
Auch im Bus hörte das Feiern nicht auf, obwohl vier Paare als Tänzer und Trainer Lars als Technikbeauftragter am Sonntagmorgen schon wieder topfit auf dem Michel-Pokal in Glinde ihr Können beweisen sollten. Doch unermüdlich wie unsere fleißigen A-Team-Tänzer sind, schreckte sie auch der wenige Schlaf von zum Teil nur drei Stunden nicht und selbst nach Formationssaisonende wurden die geschundenen Füße nicht einfach hochgelegt.
Denn klar ist: Nach der Saison ist vor der Saison! Und so war dieser Turniertag Abschied, wie auch Neubeginn zugleich. Die Tänzer haben am eigenen Leibe erfahren wie hart der Kampf um den Klassenerhalt in der 1. Bundesliga ist – der optimale Ansporn sich weiterzuentwickeln und für jeden Einzelnen genau die richtige Motivation, um weiter an sich zu arbeiten. Denn so viel sei verraten: die Planungen für eine fulminante Zweitligasaison 2019, die hoffentlich erneut mit einem Aufstieg gekrönt sein wird, laufen bereits. Und Hamburg wird sich wieder mit einem – von den Tänzern bereits mit Neugier erwarteten – neuen, eigens auf das Team zugeschnittenen Thema, Musikarrangement und Look zurückmelden. Bis dahin heißt es: trainieren, trainieren, trainieren...